Hast du schon mal ne Praline genauer betrachtet? Sie sieht schön und wundervoll aus. Doch hast du schon mal unter der Praline geschaut? Da sieht es nicht immer so schön und toll aus.
So ist auch hier mein Leben in Amerika. Vielleicht wunderst du dich, wieso ich jetzt so anfange und darüber berichte, denn bis jetzt hast du nur gute Sachen gesehenen und gelesen. Doch mein Lieblingsschwager ;) hat mich letztens ermutigt, dass ich in meinen Blog nicht nur die schönen Sachen schreiben soll ;sondern auch die nicht so tollen Sachen, damit du auch bescheid weißt, wie es mir wirklich geht. Also beginne ich jetzt damit.
Ich mach das jetzt nicht um Mitleid zu bekommen, denn das brauch ich nicht, sondern um dir einfach nur zu zeigen wie mein Leben hier aussieht und was hier auch so ab geht! :)Und auf jedenfalls schreib ich es auch, damit du siehst wie Gott wirkt!!!!!
Ich habe total die Probleme mit meiner Gastmutter. Meine Freunde, Ich und meine persönliche Betreuerin habend alle das Gefühl, dass sie auf mich eifersüchtig ist. Eifersüchtig in dem Sinne von, die Kinder lieben mich und ich verbringe mehr Zeit mit ihren Ehemann als mit ihr. Doch da kann ich nichts führ, denn meine Gastmutter arbeitet halt sehr lange und geht aber auch erst am späten Vormittag (10 Uhr)zur Arbeit. Morgens ist sie immer voll schlecht drauf und meckert über alles was ich mache. Nie ist was richtig und immer hat sie an allen was auszusetzen. Es ging sogar soweit, dass sie mich vor die Kinder angeschrieen hat und sogar auch meine Freunde die mich besucht haben, was vorher natürlich abgesprochen war, hat sie auch angeschrieen. Sie hatte immer wieder neue Regeln was mich betritt und verbietet mir auch vieles. Wenn du mich kennst, weißt du, dass ich eigentlich der Mensch bin, der seine Meinung sagt und der eigentlich sehr gern das letzte Wort hat. Der nicht schnell locker lässt sondern diskutiert und so weiter. Doch hier, hier bin ich anderes. Ich bete viel und ich merke auch wie Gott mir immer hilft. Ich bin freundlich, wo sie unfreundlich ist. Das kann ich immer noch nicht verstehen, dass ich so reagiere. Ich wollte ihr schon so oft mal eine knallen oder so. aber ich blieb immer ruhig und freundlich zu ihr. Habe anstatt sie zu hassen ihr Kuchen gebacken oder kleine schöne Sachen mit den Kindern für die gebastelt und…. Gottes Kraft in mir. 100 Pro!!! Ohne Gott würde ich das alles nicht durchmachen können. Gott gebührt die Ehre !!!
Jedenfalls ging es dann soweit das ich mit meiner Gastmutter ein Gespräch gesucht habe. Habe aber vorher mein Paps und paar Leuten gesagt, dass sie für mich beten sollten, denn ich wollte da auch nicht durchdrehen sondern in Liebe und Weissehit reden. Das Gespräch hat so gut wie nichts gebracht und sie meinte zum Schluss nur, dass sie traurig ist, dass ich nicht Glücklich hier bin. Jedenfalls verging ne Zeit und es wurde noch schlimmer. Dann hab ich echt schon genug gehabt. Gott ich danke dir das du mich vor Ausraster bewahrt hast und mir immer wieder Liebe geschenkt hast für meine Gastmutter. Jedenfalls wollte ich dann gehen, also die Familie wechseln, und hab auch meine persönliche Betreuerin bescheit gesagt und sie hat mit meiner Gastmutter geredet und ihr ans Herz gelegt, dass sie noch mal mit mir reden sollte. Das taten wir auch. Wir haben lange gesprochen. Und das Gespräch war schön. Sie hat sich auch entschuldigt und mich das erste Mal Umarmet. Ich habe mich auch bei ihr entschuldigt, weil ich endlich Frieden haben wollte. Doch danach verfiel sie wieder in ihre,, eifersuchtslaune“ auf mich. Dann hatten wir noch ein Gespräch vor kurzen mit ihr und ihren Ehemann und mit mir gehabt. Das war das letzte Gespräch. Ich habe nie Gedacht, dass ich hier länger bleiben würde. Ich hatte schon im Gedanken abgeschlossen und habe mich schon damit abgefunden in den nächsten Tagen die Familie zu wechseln. Doch dann wurde es anders. Immer dann wenn wir Menschen denken, dass alles aus ist und alles unmöglich ist, dann greift Gott ein. Ich liebe Gott! Du weißt gar nicht wie er mein Leben hier verändert und mich formt. Alle hat seinen Sinn. Und Gott gibt jeden nur soviel, wie man tragen kann. Er hat auch meine Gastmutter verändert! Während dem letzten Gespräch, hat meine Gastmutter geweint. Das erste Mal hat sie Gefühle gezeigt hatte. Das erste Mal das sie wirklich ehrlich und offen und zerbrechlich war und ich empfand tiefes Mitleid für sie und ich wünschte mir so sehr das sie Gott wirklich kennen lernen würde. Sie entschuldigte sich und meinte das sie mich sehr mag und das sie nicht will das ich gehen soll und all die Sachen. Sie versprach mir sich zu bessern und darauf zu achten wie sie mit mir redet und sie will an unser Verhältnis arbeiten. Und Grosses wunder Gottes!! Gott verändert! Er wirkt! Ich hab mich auch entschuldigt und ich muss auch daran arbeiten mir nicht alles so zu Herzen zu nehmen, denn das mach ich auch ganz schnell. Ich bin ein sehr gefühlsvoller Mensch. Wenn ich happy bin, dann richtig happy. Wenn ich liebe, dann mit allem was ich habe. Wenn ich traurig bin, dann bin ich echt mega traurig. Aber nun. Es klappt langsam. Ich meine wir sind nicht dicke Freunde oder so. Aber ich kann es nun ertragen hier zu bleiben und ich werde nicht mehr von ihr fertig gemacht und sie achtet echt mehr darauf wie sie zu mir ist und lässt mich meine Arbeit machen. Und letztens hat sie mir sogar ein T-Shirt von ihrer Geschäftsreise mitgebracht wo ich mich riesig drüber gefreut habe und mich auch 100 mal bedankt hatte.
Gebetet werden erhört. Gott ist derselbe Gott wie damals. Und er wir immer derselbe sein in aller Ewigkeit!!!AMEN!!!
So, dass heißt aber nicht, dass es alles hier so reibungslos ab geht. Zwischendurch ist sie wieder komisch, aber Gott hilft mir, dass alles zu ertragen und das alles hat mir wieder gezeigt, dass Gott mich wirklich hier haben will. Er hat mich in diese Familie gestellt um ein Licht zu sein! Mein Missionsfeld ist diese Familie! Und ich würde mich von herzen Freuen, wenn du für mich beten würdest. Denn Christliche Unterstützung hier vor Ort habe ich so nicht. Ich gehe in vielen verschiedenen Gemeinden und überall kommt man so schwer an Christen dran. Mir fehlt es voll. In Deutschland war ich echt verwöhnt mit Jugend, Hauskreis, Jungschar, Gottesdienst, Familie, Freunde…. Hier bin ich und Gott!! Wir zwei kämpfen zusammen!! Es ist so schwer immer Christ zu sein. So schwer immer diese Kämpfe zu haben. So schwere immer zu versagen und sich dann wieder auf zu raffen. Doch immer wenn ich merke, dass ich gar nicht mehr kann, dann lässt Gott mich wieder spüren, dass ich in seinen Händen bin. Und das ist einfach hammer!
Vielen dank für deine Gebete
Der Herr segne dich!
Lg mo